Gymnasium Lüchow vs. Fritz-Reuter-Gymnasium

Au weia! Das Gymnasium Lüchow ist amtlich durchgefallen. Das schreiben zumindest Jens Feuerriegel und Hans-Joachim Wicht in der heutigen EJZ. Ersterer in Form eines Berichtes auf Seite zwei, letzterer in einer Polemik auf Seite 23. Beides zu lesen in der heutigen Ausgabe der EJZ (hier zur Sicherheit der Artikel von Jens).
Komisch dass diese geballte Kritik erscheint, nachdem zwei Tage zuvor das Oberlandesgericht Köln die endgültige Erlaubnis für ein Lehrerbewertungstool erteilte.
Das passt ja wie Faust aufs Auge und weil die Sicht der Schüler in beiden oben erwähnten Texten nicht vorkommt, führe ich diese mal zur Ergänzung hier ins Blog. Aber kurz vorweg noch einmal die Vorgeschichte…
Das Gymnasium Lüchow hatte im Oktober 2007 bei einer formellen Schulüberprüfung versagt. Besser gesagt: Es hat einen ordentlichen Motivationsschub in Form eines amtlichen Arschtritts erfahren. Statt eines Lehrkörpers gäbe es dort einen „Leerkörper“, ätzt der eingangs erwähnte Wicht. Na ja. In einem Leserbrief darf man eben doch mal etwas verallgemeinern. Zumal diese vermutlich kontrollierte Verbaleskalation letztlich im Aufruf mündet, den Laden in Lüchow doch besser zu schließen.
Dem gegenüber steht das Dannenberger Fritz-Reuter-Gymnasium. Das bekommt demnächst eine schöne Mensa. Wie jüngst bekannt wurde, geben immer mehr Eltern aus dem Dannenberger Raum ihre Kinder aufs Gymnasium Dömitz. Diese entgangenen Schülerzahlen gleicht der agile Schulleiter Thiele durch eine Kooperation mit dem Schulstandort Clenze aus. Ob das so funktioniert ist natürlich eine ganz andere Frage. Es könnte ja auch sein, dass die Clenzer lieber gleich nach Salzwedel fahren.
Ach ja, die Wahl der Schule. Wie entscheidet man sich zwischen Pest und Cholera?
Welche Schule in die engere Wahl kommt, davon können sich Schüler und Eltern – aber auch Politiker und Schulaufsichtsbehörden ein Bild machen, indem sie einfach den Patienten Schülern Gehör schenken. Das geht, dank Portalen wie spickmich.de recht einfach.
Dort dürfen die Schüler ganz offiziell ihre Lehrer benoten und das wird ja auch schon getan. Selbst in Dannenberg und Lüchow . . . Und das schauen wir uns jetzt mal genauer an:
Dannenberg hat (Stand heute) 54 Gymnasiasten-Meinungen vorzuweisen und die geben dem Fritz-Reuter-Gymnasium eine 2,7 im Schulnoten-System.
Lüchow ist in Sachen elektronische Medien etwas hinterher und bringt es vielleicht darum lediglich auf acht Schüler, die ihrer Schule eine Stimme geben. Deren Bewertung fällt deutlich schlechter aus.
Das ist angesichts der absoluten Zahl der abgegebenen Stimmen aber nur bedingt aussagekräftig. Der Vollständigkeit halber sei es trotzdem gesagt: Mit einer 3,2 wird das Lüchower Gymnasium nur zweiter Sieger.
Aber bevor sich Hajo und die Dannenberger jetzt selbstgefällig die Schuppen von den Schultern klopfen: Die seitens der Behörden in Lüchow so gescholtenen Lehrer werden durch die (wenigen) Schülerstimmen nur unwesentlich schlechter beurteilt, als die Kollegen in Dannenberg durch ihre Zöglinge.
Als sehr gut oder gut empfinden die Lüchower das Angebot an Fächern und AG’s beziehungsweise das Klima innerhalb der Schülerschaft. Im Vergleich dazu sind die Dannenberg bei der Bewertung dieser Punkte deutlich oder wenigstens etwas zurückhaltender.
Größter Kritikpunkt der Lüchower Gymnasiasten an ihrer Schule sind übrigens nicht die Lehrer sondern die mangelnde Versorgung mit Essen. Während die Dannenberger die Fressalienversorgung an ihrer Schule noch mit 2,8 als befriedigend bezeichnen geben die Lüchower ihrer Schule in dieser Beziehung eine glatte 5.
Das sei nur mal so angemerkt zum Thema Mensa. So – und jetzt warten wir mal ab.
Ach ja, bevor ich es vergesse. Der deutsche Lehrerverband hat sich zum eingangs erwähnten Urteil eine Meinung gebildet und verbreitet diese auf seiner Homepage.


Kommentare

Eine Antwort zu „Gymnasium Lüchow vs. Fritz-Reuter-Gymnasium“

  1. Lüchow-Dannenberg unerwünscht : Wespennest

    […] Bleibt zu hoffen, dass der Kreis die “eingesparten” Mittel dafür verwendet, die Ursache für den Wunsch nach Abwanderung zu bekämpfen. Wahrscheinlicher ist, dass sich nichts ändert, da einer ernsten Suche nach […]

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