Ab in die Mitte! Wie gewonnen so

Der Jahresabschlussrant

Leute, Leute lasst uns singen! Gemeinsam! Wir Dannenberger (Elbe) haben einen Wettbewerb gewonnen. Der Wettbewerb heißt „Ab in die Mitte!“ Genau! Mit Ausrufezeichen! Das ist WICHTIG!
Es gibt einige Gewinner unter den 22 Kommunen, die ihre Projektvorschläge fristgerecht beim Wirtschaftsministerium in Niedersachsen eingereicht haben. Also nicht nur Dannenberg (Elbe) sondern auch Cloppenburg, Hildesheim, Königslutter, Lohne, Nordenham, Uelzen und Westerstede haben gewonnen und Hitzacker auch. Nein, das sind deutlich weniger als 22.
Und trotz aller Freude stelle ich einfach einmal die Frage: Warum bitte schön gewinnt Dannenberg (Elbe) einen Wettbewerb, der sich der Förderung von Innenstädten verschreibt?

Ab in der Mitte!Vielleicht hat Dannenberg (Elbe) gewonnen, weil 2013 in der Mitte von Dannenberg (Elbe) eine Baulücke geschlossen wird.
Es ist dem unbedingten Willen der Verantwortlichen in Stadt und Kreis geschuldet, dass im Herzen der Mitte von Dannenberg (Elbe) ein Hotel– Ärtzehaus entsteht und die Attraktivität der Stadt weiter erfolgreich weiterentwickelt werden kann.
Das meist fotografierte Objekt der Innenstadt hat im Frühjahr begonnen, sein Gesicht ganz doll zu verändern. Der Bretterzaun um den Ratskeller gehört der Vergangenheit an. Und nach jahrelangem Verfall wird seit 2012 gebaut. Eröffnung sollte – meine ich – schon in diesem Jahr sein, aber der frühe Wintereinbruch und die widrigen Umstände … nun ja – Bauherren wissen was ich meine!
Vielleicht ist es auch diese unermüdliche Initiative in Sachen Stadtentwicklung.
Die Mitte von Dannenberg (Elbe) wird 2013 von zwei weiteren Projekten in die Zange genommen unterstützt. Das Jeetzelallee-Center überzeugt mit großen „zu Verkaufen“-Schildern am Eingang des Parkplatzes. Es empfiehlt sich selbst als Schnäppchen und lädt den geneigten Kunden auf einen Bummel durch die nur Vier-Gehminuten entfernte Innenstadt ein. Das geplante und noch nicht beerdigte Projekt „Elbtal-Center“ erschließt eine Ackerfläche Brachland am anderen Ende der Innenstadt und ist sogar noch günstiger gelegen.
Soviel Engagement – alles zum Wohle von ……. (hier nach Bedarf einsetzen).
Mit Sicherheit ist es nicht die perfekte Koordinierung zwischen dem Bauhof und der Winterbeobachtungsstelle im Rathaus.
Der Bürger hat seine Gehwege zum Beginn des Tages zu räumen. Er/Sie bringt nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung den Schnee irgendwie in den Garten hinter dem Haus und verwendet anschließend kein Salz sondern ein Schäufelchen voll Kies gegen eventuelle Glätte. Die Lange Straße, also die Lebensader im Herzen der Stadt, bleibt indes ungeräumt bis entnervte Anlieger einmal vorsichtig nachfragen wann die Stadt gedenkt einzugreifen. Zugegeben: Das spart mit Sicherheit mehr Geld im Haushalt, als mit Wettbewerben eingenommen wird. Es spricht aber nicht so wirklich für das Interesse an einer vitalen Innenstadt.
Wie gesagt, es mag viele Motivationen geben, der Elbestadt an der Jeetzel einen Preis zu verleihen aber was soll ich hier spekulieren. Das Wirtschaftsministerium selbst hat doch die Begründung geliefert:

Dannenberg (Elbe) möchte sich als Herzstück der Region weiter profilieren und die Innenstadt durch planerische Maßnahmen gezielt stärken. Im Fokus des Projekts DAN – Mit gutem Beispiel weiter voran! steht der Dialog zwischen Jung und Alt, Bürgern und Händlern, Besuchern und Einheimischen. Dabei sollen Geschäftserweiterungen, einheitliche Öffnungszeiten und bedarfsgerechte Umnutzungen den Handel beleben.
Pressemitteilung des Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

 


Kommentare

2 Antworten zu „Ab in die Mitte! Wie gewonnen so“

  1. Moin Olaf,
    die Frage nach dem Warum ist doch jetzt aber wohl rein rhetorischer Natur, oder?
    Bei allen diesen Wettbewerben handelt es sich um verdeckte Subventionen.
    Das liegen EU-Mittel, Aufbaumittel, Reinvestitionsmittel, … -mittel, -mittel, -mittel. Und die müssen unters Volk (oder unter die Kommunen).Sonst kriegt man die eventuell nicht wieder oder muss sie zurückzahlen. Gebunden sind die immer an Ausschreibungen oder eben Wettbewerbe.
    Und so gesehen ist der Modus ja auch richtig. Nur wer danach fragt, kriegt auch was davon. Wers nicht braucht oder weiterschläft, schläft eben weiter. Und da gibt es wirklich absurde Wettbewerbe mit absurden Modi mit absurden Ausschüttungen. Kümmert sich aber eben meist keiner drum. Und so könnte man eben meist mit wirklich geringen Mitteln ordentlich zusätzliche Gelder generieren. Und Frau Fallapp tut das. So gesehen: alles richtig gemacht, Dannenberg.
    Gruß
    Seb

    1. So wahr – versteckte Subvention. Ist ja nix gegen einzuwenden, wenn die Cleveren sich ein paar Euro dazuverdienen – aber die Begründung ist hahnebüchen oder hast Du etwas von besonderer Kommunikation zwischen Handel, Bürgern und Stadt mitbekommen, die in Folge eines Geldgewinnes vertieft wird?

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