Castor Gorleben 2006


Der TagX 2006 ist Geschichte. Nicht mehr als eine Randnotiz aber er ist dank Internet Geschichte und immer noch verfügbar. Videos, Audiobeiträge und jede Menge Forenbeiträge und Websiten haben das Thema aufgegriffen. Einige davon finden sich auch hier.
Wie kommt der Castor, wann und: Kommt er vielleicht sogar auf einen Sonntag?
Solche Fragen drängten sich in die täglichen Gespräche, die ich hier im Wendland führte. Im Rest der Republik, außerhalb der ‚Szene‘ aus Aktivisten und Interessierten, ist der Castor nur an einem Tag ein Thema: am Tag X. Und selbst der wiederholt sich inzwischen so regelmäßig, dass er das Bewusstsein der Masse der Bevölkerung kaum mehr berührt.
Klar wird man als Wendländer oft in der einen oder anderen Art in Verbindung mit ‚Gorleben‘ gebracht. Das ist auch nichts Schlechtes, denn immerhin ist der Landkreis, das Wendland und Gorleben – auch durch den vielleicht umstrittenen Protest – zu einem Begriff weit über die Region hinaus geworden.
Das Wort ‚Gorleben‘ reicht als allgemeine Standortbeschreibung für jeden Zufallsbekannten aus. Selten sind die Assoziationen negativer Art, weil Randale inzwischen nicht mehr das Bild bestimmen und selbst wo das der Fall ist: Randale sind im Fernsehen omnipräsent. Ob Fußballfans oder Schwarzer Block, davon sind auch andere Regionen betroffen.
Ansonsten kann man hier schön Rad oder Kanu fahren und ‚das Wendland soll ja auch ganz toll sein‘. Das sind die überwiegend positiven Assoziationen. Toll.
Aber einmal im Jahr kommt der Castor nun mal und dann beschäftigt er die Leute hier. Die sind eben wirklich auf ihre Art speziell und die inzwischen 30 Jahre Widerstand gegen die Atomanlagen sind ein Teil des regionalen Geschichtsbewusstseins.
Aus diesem Grund, und weil ich als Wendländer nun einmal mit meiner ganz eigenen Geschichte einen Teil dazu beitrage, habe ich mich entschlossen, den Castortransport 2006 im Wespennest breit zu treten. Einige Techniken gibt es so (meines Wissens nach) noch nicht.
So gab es durchaus Überlegungen, Audioformate über den Castortransport zu publizieren. In den 90ern entstanden Pläne, die sich mit der Erstellung von Audiomaterial im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit beschäftigten und diese sind noch heute im Netz zu finden.
Ja ja, das Netz so vieles schlummert da. Viele Ideen, deren Zeit einfach noch nicht gekommen war und die in der Hektik der ’neuen Zeit‘ auf dem Schuttplatz der Geschichte vermodern. Oder eben auf lokalen Festplatten. Raus damit, habe ich mir gedacht und entstanden ist . . .
Das Hörarchiv.
Grundlage der ersten Podcasts ist das Interview-Material, dass ich für das ORF-Feature „Gorleben soll leben“ im Jahre 1998 zusammengeraten habe . . .
Video
Der Transport in YouTube? Inzwischen auch dort . . .