Renovieren II – Tool Time

So langsam denke ich in Schwermetall. Ich sehe Vorschlaghämmer und schwärme von der Kraft von Presslufthämmern. Und dabei nur ein Ziel: die barrierefreie Dusche.Für meine Schwiegermutter…

Inzwischen ärgere ich mich richtig, weil ich immer noch nicht dazu gekommen bin, die Bild-Funktion im WordPress MCE-Editor unter meine Kontrolle zu stellen. (siehe meinen verzweifelten Stand der Dinge auch hier)
Das eigentliche Thema des Tages ist künftige Badezimmer meiner Schwiegermutter: Mit 1.80×2.00 definitiv eines der kleineren Exemplare moderner Baukunst. Aber nur darum werde werde ich das bauhistorische Erbe meines verstorbenen Schwiegervater mit Füßen treten. Immerhin hat er auf „den Grundfesten“ (so meine Gemahlin) „der alten Werkstatt das Elternhaus mit eigenen Händen aufgebaut. Ich werde seinen in Beton gegossenen Traum eines Badezimmers mit Sprengstoff vom Bauplan tilgen – wenn ich nur dürfte.
Bis morgen ist mir eine andere Lösung eingefallen.
Bis auf 30 Zentimeter unter Bodenniveau muss ich graben, Pozellanarbeiten aus den 60er Jahren wird zerschmettert werden und mein Ziel vor Augen ist eine barrierefreie Dusche. Ach was sag ich Dusche? „Kern der Wellnessoase“ sollte ich sagen. Gut, mit 70×90 etwas klein – aber ist ja auch nur für eine Person, also bitte!
Der Aufwand dafür ist jedenfall verhältnismäßig hoch und erfordert Hilfe vom Klempner. Wir wollen Meister Kusak ans Werk schicken. Aber vorher muss ich schachten. Vermutlich durch eine dicke Betonschicht. So war es im anderen Haus meiner Schwiegereltern. Das wurde seinerzeit von meinem Schwiegervater saniert. Ich trete also in seine betongewordenen Fußstapfen, indem ich ihn an Urgroßvaters statt verfluchen werde… (Noch bin ich überzeugt er ist ein echt feiner Kerl gewesen, soviel vorweg!)
Nicht das speziell darauf hindeuten würde. Kein Keller unter dem gefließten Bad… aber was bedeutet das schon? Alles oder nichts? Loser Heidesand und Schaufel oder eine Kopie des Führerbunkers und TNT? Stutzig macht mich, dass der Klempner, der Kumpel von nem Kumpel und auch sonst niemand vom Fach im Bekanntenkreis trotz Augenklimpern meiner Frau Zeit zu haben scheint. (Und das Klimpern kann sich echt sehen lassen!)
Egal – wer lange genug den NLP-Kurs von Hans-Jürgen Walter gelauscht hat (Link zu seinem Blog), verfügt am Ende des Tages über die Gewissheit, dass diese Hürde nur eine Chance sein kann und darum mit Spaß zu meistern ist.
(Oh, Gott – was schreibe ich da bloß?)

Vom Wohnen in den Geschichten

Guillermo Samperio hat in der Erzählung Ella habitaba un cuento durch einen Vergleich von Architektur und Literatur sehr anschaulich das Ideal dieses Genres umrissen: “Der Schriftsteller … ist ein Künstler des Worts, er entwirft Geschichten und Sätze, damit der Leser im Text wohnt. Ein Haus und eine Erzählung sollen solide gebaut, funktional, notwendig und dauerhaft sein. Damit man sich in einer Erzählung bewegen kann, muss man in ihr gewissermaßen ohne Hindernisse von der Stube in die Küche und vom Schlaf- ins Badezimmer gelangen können. Keine überflüssigen Säulen, keine überflüssigen Wände. Die verschiedenen Abschnitte der Erzählung oder die Wohnung sollen unentbehrlich und genau gearbeitet sein. Literatur wird geschrieben, Häuser werden gebaut, damit der Mensch ohne Schwierigkeiten in ihnen wohnt.”

Siehe auch: Mexico-Mexico.de

Linktipp:

  • Kleine Bäder, RP Online

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