Wenn ich am 11.Thüringer Mediensyposium nicht vollkommen doof dastehen möchte, sollte ich mich auch vorbereiten.
Wie schon kurz erwähnt,
Die Frage, die in unserer Podiumsdiskussion am Freitag gestellt wird lautet:
Endlich ist sie da die neue Interaktivität. Doch für viele Anbieter ist sie nicht nur eine Chance, sondern auch ein Problem. Schon heute erwarten die Nutzer, dass sie jederzeit mit ihren Medien in Kontakt treten, Fragen stellen, Anregungen geben und Mitgestalten können. Für die Zielgruppe Kinder gilt dies in besonderer Weise. Die Anbieter trifft hier eine ganz neue, besondere Verantwortung.
Können technische Lösungen und neue Organisationsformen dabei helfen?
Und weil ich mich nun mal auf dem Podium dem einen oder anderem Multiplikator eine Anregung geben will, muss ich mich halt vorbereiten.
These:
Ja. Ich bin der festen Ãœberzeugung, dass das geht. Technische Lösungen werden uns viel Arbeit abnehmen, denn die „Macher der Zukunft“ sind die Kinder selbst.
Nur die Sache mit der Verantwortung. Da bin ich mir nicht so sicher.
Leider gibt es keinen Konsens darüber, wie Kinder in Zukunft mit Medien wie dem Internet umgehen werden.
Nicht sollen! Diese Frage führt meiner Ansicht nach zu ausufernden Diskussionen die wenig fruchten – Leider! Die Frage nach dem voraussichtlichen Umgang mit dem Web bewegt mich.
Meiner Ansicht nach werden Kinder die neuen Medien in kürze in vollem Umfang für sich nutzen. (Wenn sie es nicht schon tun)
Das haben sie schon bei den alten Medien getan. Und die Medien reagieren (oder glauben Sie es wäre Zufall, dass heutige Fernsehformate die Jugend bedienen und man ab 35 das Gefühl hat, man sitzt zwischen allen Stühnen.)
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: (auch die) Kinder werden das Netz in seiner heutigen Form unterwandern, Nutzen, prägen, verändern. Das Handy ist das erste Beispiel. Weg vom teuren Telefonieren – hin zum billigen Schreiben. Und weil die Kids das so wollten, haben wir jetzt T9-Technik im Handy. Kurz und gut: die Jugendlichen haben das Handy und dessen Killerapplikation SMS besser im Griff als die über 30jährigen. Die stellen aber nun dummerweise die Eltern und Lehrerschaft.
Welche Folgen ein freier, unreflektierter Umgang mit Medien zur Folge hat, kann man der Diskussion über Fernseh- oder Spielesucht entnehmen. Oft rücken nur die extremsten Fälle ins öffentliche Bewusstsein.
Seit Erfindung der Teletubbies Ende der 90 Jahre und der Diskussion über Sinn und Unsinn von Fernsehen für Kleinkinder ist leider wenig Grundsätzliches in der Öffentlichkeit diskutiert worden.
Inzwischen üben die Großen mit den Applikationen von Web 2.0 und wundern sich über das Tempo, dass dieses neue Userselbstverständnis mit sich bringt. Welche Entwicklung uns da ganz aktuell ins Haus steht zeigen Symposien, die man heutzutage nicht einmal mehr wirklich besucht haben muss. Man kann per Video nachlesen oder sehen.
Ich bin gespannt, ob das Mediensymposium in ähnlicher Form vorsorgt und die Diskussion tatsächlich über die engen Grenzen der Medienmacherwelt und Kinderwebsite-Interessierten anstossen wird. Schön wäre es.
Web 2.0 wird im Kinderzimmer landen. Ob wir wollen oder nicht
Wenn sich irgendjemand mit der Philospie im Web auskennt, ist das meiner Ansicht nach Stefan Müller. Er ist zusammen mit Birgit Bachmann der Gründer der Blinden Kuh. Die ist sozusagen der Google für gute Kinderseiten.
Anerkannt, ausgezeichnet und das alles zu Recht.
Warum ist das Internet nicht mehr aufzuhalten, bei seiner Eroberung der Kinderzimmer? Weil alle es glauben. Es wird quasi vorausgesetzt, das Kinder mit dem Internet in Kontakt kommen. Egal wie alt die lieben kleinen auch sein mögen. Das führte dazu, dass eine Websitenszene für Kinder im Web entstand, die wiederum neue Kinder ins Web holt.
Mein Lieblingsfilm zu diesem Thema ist übrigens dieser hier. Er könnte auch aus Sicht der Kinderseiten-Szene formuliert sein. Grundaussage: Die User lassen sich nicht für dumm verkaufen und entscheiden selbst, was sie sehen wollen. Und das sind nicht immer die Kinderseiten… vor allem wenn Sie wesentliche Möglichkeiten nicht zulassen.
Bleibt die Frage: Wie sollen Kinder das Netz denn am besten benutzen. Und sie bleibt wie immer offen.
Kurz und gut:
Es ist also nur eine Frage der Zeit, wann auch Ihre lieben Kleinen die neuesten, mit dem Handy aufgenommenen Kaninchen-Fotos der ganzen Welt zeigen möchte.
Vorbereitung darauf? Der Schulhof. Die Plattform? MySpace oder – wenn es denn ein Video sein darf: YouTube.com
Warum nicht….!
Ach, nur nebenbei:
Die Startseite für Kinder ins Internet ist in der Regel diese hier.
Soviel zum Thema Verantwortung. Die trägt ab sofort jeder einzelne Web-Benutzer selbst.
Technorati-Tags:Mediensymposium, kinder, kids, Pädagogik, medien, web, blogging
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