Castor kommt am 11.November!?

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Und während bei uns alle auf die warmen Brennstäbe warten, habe ich heute DEN Cartoon zum Thema gefunden.

Zwischenzeitlich nimmt die Polizeiquote in Lüchow-Dannenberg merklich zu. Und das obwohl das ausdrücklich seitens der Atomkraftgegner verboten wurde:

Unterstützt von über 1600 Unterzeichnern hat heute (21.10.06) die „Freie Republik Wendland“ durch den Abdruck einer fünfseitigen „Bekanntmachung“ in der lokalen Elbe-Jeetzel-Zeitung (EJZ) eine „Allgemeinverfügung gegen Atomwirtschaft und Polizeiwillkür“ mit Betretungsverbot der „Besatzungsmacht“ für das Wendland erteilt.

CASTOR-BLOG

Die kleine Bahnstrecke Strecke Dannenberg-Hitzacker gehört demnächst wieder zu den bestbewachten des ganzen Kontinients. Nicht ohne Grund. Schon am Sonntag waren die ersten „Sitzblockaden“ auf den Bahngleisen bei Tollendorf gemeldet worden.

Etwas früh vielleicht? Nun ja, früh übt sich halt.

Ich meinte heute, den ersten Polizei-Hubschauber zu hören der bei uns über das Dach flog. War aber ein klassischer „Fehlalarm“. Es war „nur“ ein Christoph auf dem Weg ins örtlichen Krankenhaus.

Aber die Uhr tickt. Am 11. November erlebe ich den ersten Castor ganz hautnah vor Ort, ohne zurück nach Lüchow oder Wolfsburg fahren zu müssen. Aktuelle Mitteilungen zum Thema findet man im Castor-Blog oder im örtlichen Polizeifunk.

Mich würde übrigens interessieren, ob nicht der eine oder andere der zigtausend Bepos aus ganz Norddeutschland auch ein Blog betreibt. Es würde mich wirklich einmal interessieren, welche Gedanken einem Ordnungshüter beim Einsatz so durch den Kopf gehen… rein privat natürlich.


Kommentare

3 Antworten zu „Castor kommt am 11.November!?“

  1. Na, da sag noch mal einer, bei Euch ist nichts los…
    Jetzt kannst du bestimmt viele Bilder machen – so dicht dran.
    Mein Schwager war damals beim BGS, als es hier oben mit dem AKW Brokdorf aktuell war. Das war für beide Seiten nicht lustig. Einer seiner Kollegen ist seit dem Querschnittsgelähmt (Stein ins Kreuz bekommen), einem anderen haben sie einen Feuerlöscher unter das Visier seines Helmes gehalten und leergesprüht und als Demonstranten zwei BGS-Leute aus einem Wasserwerfer zogen und mit Holzlatten bearbeiteten, kam ein BGS Hubschrauber zu Hilfe und warf Tränengas ab. Dafür wurde die Besatzung von Stoltenberg gerügt, weil kein Befehl dazu vorlag. Ich glaube, für beide Seiten sind solche Einsätze nicht witzig.
    Am besten finde ich immer diejenigen, die gegen Gewalt demonstrieren und sich dafür sogar prügeln – auf beiden Seiten…

  2. Die Sache mit der Gewalt ist hier nicht soooo drastisch. Die Räumung von 1004 vor 20 Jahren ist durchaus "legendär". Seitdem haben beide Seiten eigentlich dazugelernt.
    Ich will da nix relativieren, aber die Situation vor Ort stellt sich (natürlich für beide Seiten) immer anders dar, als in den Medien reflektiert wird.
    Die meisten hier im Wendland hatten das eine oder andere Schlüsselerlebnis. Einige haben "Gewalt" erlebt, andere selbst "Gewalt" angewendet. Mir ist noch keine vernünftige Antwort auf die Frage eingefallen, ab wann Gewalt im engeren Sinne vorliegt.
    So manche ältere Dame fängt schon mal an, die armen Bepos aufs Ãœbelste zu beschimpfen. Ich würde ja einfach gehen, bevor ich explodiere… aber die Polizisten dürfen ja nicht weg 🙂 Gewalt? Dein Kind darst du nicht so behandeln, ohne dass die gleiche alte Dame die Polizei ruft, was ja eine gewisse Irnoie in sich trägt.

    Dafür wurde die Besatzung von Stoltenberg gerügt, weil kein Befehl dazu vorlag. Ich glaube, für beide Seiten sind solche Einsätze nicht witzig.
    Solch absoluten Situationen sind hier im Wendland eigentlich selten. Es gibt ziemlich böse Szenen, wenn etwas wirklich "Neues" auftaucht. Den meisten Stress haben unsere Ordnungshüter mit den Landwirten, die mit schwerem Gerät halt überall durchkommt. Zumal die Landwirt eben auch nicht immer zimperlich sind. Da schaukelt sich das gefühlte Bedrohungspotential schnell hoch.
    Wer so etwas am eigenen Leib erleben möchte, nimmt sich ein Moped oder Fahrrad und kommt damit praktisch in Nähe der Schienen (vor Breese Marsch) oder der Straße (nach Breese Marsch). Wer aus Ãœberzeugung oder Lust am Kick mehr will setzt sich dann auf die Gleise und wartet einfach ab, bis der Zug kommt.
    Das ist vollkommen ungefährlich, es sei denn man fürchtet die Neutronenstrahlung, die vor einigen Jahren ziemlich für Wirbel sorgten . . . Vom Zug oder Lkw wird man jedenfalls nicht überrollt. Dafür sorgen die Beamten, die den Wochenenddemonstranten und den Eingebohrenen ziemlich unsanft an die Seite ziehen. Lange bevor der Zug in Sicht ist.
    Wer was sehen will, wartet in 200 Meter Entfernung … da ist meist Ruhe.
    🙂

  3. Da fragt man sich, was denn das kleinere Ãœbel ist: Castor oder Castro? *g*

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