In Salzwedel, so wurde uns berichtet, solle am 22. und 23. Juli (vergangenes Wochenende) der Papst im Kettenhemd beboxt haben.
Aufgrund dieses Tipps waren wir am Sonntag mittag da. Und? Kein Kettenhemd weit und breit. Den Papst haben wir auch nicht gesehen. Aber was soll der auch in Salzwedel? Sind ja eh‘ alles rote Protestanten.
Los war trotzdem was. Es war nämlich Hansefest.
Wie aus gut informierten Kreisen zu hören ist, habe der einzig legitime Salzwedeler Kettenhemdträge mittags im Bett gelegen. Ermattet. In Rüstung? (Ich bleib am Ball)
Das Hansefest war eine Art Generalprobe für die Salzwedeler, die im kommenden Jahr den Internationalen Hanstag ausrichten werden. Von Dannenberg aus betrachtet, dürfte das eine spannende Sache werden.
Hansetag wie war es?
Sie haben sich Mühe gegeben. Die eingesetzten Holzbuden für die Händler und Hausierer machen sich bezahlt und sehen auch nach einigen Jahren im Einsatz anständig aus. Warum aber im Schlossgarten einige dieser Buden verschlossen am Rande standen, kann ich mir nicht ganz erklären. Das eigens eingerichtete Hanseblog verschweigt den Termin gar völlig.
Die Beschilderung ist offenbar ausgefallen – was dem Ortskundigen nicht vor große Probleme gestellt hat. Auch wenn man offenbar andere Prioritäten hatte: Ein Hinweisschild an der wunderschönen neuen Stadtumgehung hätte bestimmt Auswirkungen gehabt.
Da stellt sich die Frage, ob die Salzwedeler sich über so abgehobene Themen wie „Verkehrsführung“ während des Hansetages Gedanken machen. Geübt wurde in dieser Hinsicht während dieser Generalprobe jedenfalls nicht. (oder es war perfekt im Hintergrund abgelaufen – kann ja auch sein ;-))
Die Bespielung der einzelnen Buden war den angereisten Vertretern der anderen Hansestädte vorbehalten. (Meine Güte, gibt es viele Arte von Alkoholspezialitäten)
Beglückwünschen kann man Uli Damke und Co. für das Engagement von Scharlatan. Die Show des Mittelalter-Trios war frech, spontan, lustig und die Musik einwandfrei!
Ich bin gespannt, was da 2008 kommen mag und ob man hier so schlau ist, die Gunst der Stunde zu nutzen und sich selbst etwas vom internationalen Tourismuskuchen abzuschneiden.
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