Mal angenommen…. :
Während der stetige Fluss von Menschen durch die Shoppingcenter und Flaniermeilen austrocknet, breitet sich überall Sorge über den Weiterbestand unserer Wirtschaft aus.
Der Staat hat erstaunliche Macht bei der Einschränkung von Bewegungsfreiheit gezeigt und arbeitet gerade an der Überwachung dieser Einschränkung.
Dabei folgt er dem Wohl der Herde und lässt individuelle Wünsche des Einzelnen nicht oder nur in Ausnahmefällen gelten.
Das bringt mich zu folgender Überlegung:
Kann die Bewegungsfreiheit von Geld durch den Staat mit ebensolcher Macht beschränkt werden, um einen Zusammenbruch der Wirtschaft zu verhindern?
„Die Heilung der Krankheit sollte nicht verheerendere Folgen haben als die Krankheit selbst“,
D. J. Trump / März 2020
Unfassbar, dass ich diesem Präsidenten zustimme aber hier tue ich es. Allerdings ziehe ich ganz andere Schlüsse als er, lebe aber auch in einem anderen System.
Was also ist zu tun?
Der Virus infiziert die Wirtschaft und was spricht dagegen, dass ähnliche Maßnahmen wie bei den Menschen selbst helfen? Social distancing und Quarantäne.
Folgendes Szenario findet sich vor meiner Hautür:
Als Angestellter eines Unternehmens, welches zwar unter der aktuellen Last leidet aber funktioniert wie bisher, habe ich 100% meines gesunden Einkommens.
Die Gemüsehändlerin hat ohne eigenes Verschulden vielleicht nur noch 30% ihres gesunden Einkommens.
Der Restaurant-Besitzer, dessen Geschäft ohne sein Verschulden schließt, ist voll vom Virus betroffen und hat 0% Einkommen übrig.
Der Staat sollte in der Lage sein, die infizierten Unternehmen unter Quarantäne zu stellen!
Man stülpe eine virtuelle Käseglocke über das Gemüsegeschäft und Restaurant und deren Eigentümer. Der Effekt: Nichts geht rein, nichts geht raus. Keine Lohnkosten, Leasinggebühren, Steuern, Miete, Versicherungen, Schuldendienste, Rechnungen – solange keine Kunden.
Sobald der Kundenfluss wieder einsetzt, wird die Käseglocke geliftet und das Unternehmen und seine Inhaber arbeiten weiter.
Ist das leicht? Nein, sicher nicht und es ist mit Sicherheit sehr teuer. Aber es ist bestechend:
Weil die Serviererin wieder arbeiten kann, musste das Arbeitsamt nur solange einspringen wie die Quarantäne dauerte und nicht einen Tag länger.
Weil das Unternehmen dort weitermachen kann wo es unterbrochen wurde, fließen auch wieder Steuern.
Der Hausherr muss nur auf die Miete verzichten die während der Quarantäne ausblieb und braucht weder den Umbau des Ladengeschäftes stemmen und nicht die Kosten tragen, die während einer Neuvermietung anfallen.
Die Versicherung setzt dort ein wo sie aufgehört hatte und behält den Kunden, gleiches gilt für die Bank, deren Kredit nun nur etwas länger läuft, vom Volumen aber gleich bleibt.
Das kann kein Individuum mit Existenzängsten individuell verhandeln. Das muss der Staat machen.
Last not least: Die Infrastruktur der Nachbarschaft bleibt erhalten und sie wird maßgeblich für die Gesundung der Bevölkerung benötigt.
Disclaimer:
Unternehmen sind nach meinem Verständnis Unternehmer/innen, deren persönliche Situation mich a) anrührt und b) betrifft.
Bitte macht mich auf Denkfehler aufmerksam, ich finde keinen.
Update vom Abend:
Ohne es zu wissen…, der von mir hochverehrte @wolflotter hat mich drauf gebracht (, danke und viel Gesundheit!): Daniel Stelter hat schon vorher drüber nachgedacht und im ManagerMagazin wenigstens ähnliche Ideen formuliert. Allerdings denke ich, dass gerade Manager davon überhaupt nicht betroffen sind, denn es geht um die Geschäfte von Inhabern. Aber das ist eine andere Diskussion…
https://think-beyondtheobvious.com/stelter-in-den-medien/kuenstliches-koma-fuer-die-wirtschaft/
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