Die Overtuere war stark. „Ausser der Rolle“ ist ein Set von fünf Kurzfilmen wie sie unterschiedlicher kaum sein können. Ausufernde Gewalt, zerstörerische Freundschaft, zarter Humor, aufrüttelnde Selbsterkenntnis und beklemmende Melancholie. So lassen sich die fünf Kurzfilme überschreiben. In Blackout gibt sich der Musiker Tom erst der Hoffnung und dann alten Fehlern hin. Und wie es nur im Kino sein kann, scheitert der tragische Held kurz vor dem eigenen Durchbruch so vollkommen, dass mir den Atem raubt. Mit 30 Minuten der längste Beitrag im Set überrascht Blackout mit exzessiver Gewalt in Form von Kneipenschlägereien. Die Rollen sind glaubwürdig die Schauspieler auch. Die Geschichte ist naturgebenermaßen verdichtet wirkt aber nur selten konstruiert. Ein toller, verstörender Film. Kalte Haut wirft ein Schlaglicht auf eine ungleiche Mädchenfreundschaft, die just in dem Augenblick zerbricht, in dem der Betrachter die Fäden der Geschichte aufgenommen hat und in den Händen hält. Sexuelle Ausbeutung und Selbstbestimmung, Freiheitsdrang und Unterwerfung – Gegensatzpaare prasseln auf die Zuschauer ein, verschiedene Erzählstränge, Rückblenden und Einblicke machen ein Folgen nicht leicht. Aber dieser Film will wahrscheinlich auch nicht …