Nachdem ich heute mittag gecheckt hatte, habe ich nicht ernsthaft mit neuen Zahlen gerechnet. Ich habe mich geirrt. Der Landkreis hat heute nachmittag neue Zahlen gemeldet und das sieht nicht rosig aus.
Unter 50
Sechs Fälle sind genesen, drei Fälle sind neu. Darum steigt unser Inzidenzwert morgen auf 47,1. Damit sind wir immer noch gelb, aber die Tendenz macht Sorgen, zumal die Zahl der Quarantänefälle stetig steigt. Die Menschen sind ja nicht ohne Grund isoliert – Testergebnisse brauchen ihre Zeit.
Was mich inzwischen wirklich ärgert sind die „flexiblen Handhabungen“ der unterschiedlichen Kommunen und Institutionen.
Wenn in meiner Firma ein Fall identifiziert wird, dürfte das zumindest zu einem partiellen Abschalten von Abteilungen führen. Wenn ein Gesundheitsminister positiv ist, passiert am Kabinettstisch erst einmal nix – reden die im Berliner Kabinett nicht mehr miteinander oder nur noch per Zoom?
Wenn eine kleine Kommune wie wir oder Berchtesgaden von dem Virus betroffen sind, machen kleine, lokale Hotspots in Pflegeeinrichtungen oder großen Familien, vielleicht sogar einem Dorf einen riesigen Effekt bei der Inzidenz aus. Die Folge der ganze Landkreis fährt auf ROT.
Wenn in einer Großstadt das Virus frei fließt, denkt man erst einmal in Bezirken oder vielleicht auch nur Straßenabschnitten. Aber der Sport geht weiter.
Oder man stellt die ganze Sache einfach ein, wie gerade in Berlin.
In Bad Segeberg wurde der Ausbruch in einer Pflegeeinrichtung in Sachen Inzidenzberechnung übrigens einfach mal außen vor gelassen – weil die ja schon schön eingekapselt sind, die Fälle. Tja, das könnte man natürlich machen – aber dann bitte ganz offensiv damit umgehen.
Ein erster Schritt wäre es jedenfalls, wenn das Gesundheitsamt die Fälle den verschiedenen Samtgemeinden zuordnen würde. Das macht Uelzen schon lange und dahinter steckt immerhin dasselbe Amt.
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