Der Deutschen liebstes Kind ist nicht mehr das Auto sondern die Glotze. Die wohnzimmerliche Unterhaltungstechnik taugt zur Imagebildung mindestens so gut wie die schicke Karosse in der Garage. HDTV und Co stehen kurz vor Weihnachten auf den Wunschzetteln ganz oben, und der alte Röhrenempfänger ist nur noch einen Zahltag von der Entsorgung entfernt.
Soweit sogut. Aber in den Funkhäusern zwischen Berlin und Köln, Hamburg und München schaut man inzwischen nicht nur auf die Konkurrenz. Wichtiger wird, was da aus der DSL-Dose kommt. ‚Internet‘-Fernsehen und ‚Internet‘-Radio sind zwar noch eine Randerscheinung, vor allem aber die technisch interessierte Jugend sitzt inzwischen lieber vor dem PC und lässt den Fernseher allenfalls nebenbei laufen.
Als erstes reagieren die Radioredaktionen auf diesen Trend.
Als Beweis dafür dienen mir Vorstöße der klassischen Medien ins Web. Der Jugendkanal des RBB, Fritz, und das Deutschlandradio haben fast zeitgleich eigene Projekte gestartet, um den zunehmend schneller fahrenden Zug nicht zu verpassen. Schöner Nebeneffekt: Anerkennung für alle Beteiligten.
aber mal ganz ehrlich. deutschlandradio hörspielredaktion nach soap, wurfsendung nun mal wieder eine verdammt gute idee. wünasche euch ausdauer und satte besucherzahlen.
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Gleichzeitig wird doch auch kritisch nachgefragt, typisch für die Internetszene:
war zeit, der welt da draussen mal zu zeigen, daß es in der netzwelt lauter guter sachen gibt. also, weiter so. viele gute beiträge, viele schöne sendungen! was haltet ihr von dem thema – zensur in den usa – ?
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Wesentlich wichtiger ist aber die gegenseitige Wechselwirkung, die solche Vorstöße mit sich bringen. Die klassischen Medien kommen auf diese Art an Formate, die längst aus dem Sendeplan verschwunden waren.Podcaster (Autoren von ‚Internetradio-Beiträgen‘) können bei www.blogspiel.de Sendezeit gewinnen, die Rundfunkanstalten gewinnen neben der Aufmerksamkeit im Internet auch ‚erprobte Themen‘ oder Während dem wöchentlichen Gewinner des Blogspieles Sendeplatz im Deutschland Radio. Eine schöne Sache, wenngleich die Navigation auf dem Blogspiel echt nervig ist.
‚Kultmoderator‘ Stefan Raab hat mit TV-total auch schon mal einen Ausflug zur Konkurrenz gemacht und sich diese in die Sendung eingeladen. Diese, das ist ‚Katrin‘ von ‚Ehrensenf‘, einem Web-TV-Kanal, der sich humoristisch, schnodderig mit kuriosen Fundstücken aus dem www auseinander setzt. Nichts anderes hatte Stefan Raab anfangs gemacht.
Im blog von einfallsreich.net wird zum Thema Handlungsdruck festgestellt:
In neuen Medien wie dem Internet, tummeln sich nur Wiederholungen der bekannten Fernsehsender. Eigenes auf die Beine zu stellen, hat sich noch nicht bis zu den Programmplanern durchgesetzt. Da nützt es auch nichts, wenn z. B. RTL ihr Nachrichtenformat eigens für das Internet nocheinmal aufzeichnet. Das Format bleibt aber dasselbe.
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